Rollstuhlfechten

Die nachhaltige Förderung des  Behindertensports hat am Tauberbischofsheimer Fechtzentrum bereits eine lange Tradition. Dies verdeutlichen nicht zuletzt die zahlreichen nationalen und internationalen Medaillen des Fecht-Clubs beim Rollstuhlfechten.

Bereits bei den ersten offiziellen Paralympischen Spielen (die damals noch als „Weltspiele der Gelähmten“ bezeichnet wurden) im Jahre 1960 in Rom wurde das Rollstuhlfechten ausgeübt. Es zählt somit zu den ersten paralympischen Sportarten. Ursprünglich entwickelt wurde das Rollstuhlfechten als sportliche Rehabilitationsmaßnahme vom Begründer der paralympischen Begegnung, Ludwig Guttmann. Guttmann, der 1933 aus Deutschland aufgrund seiner jüdischen Abstammung fliehen musste, war Direktor des National Spinal Injuries Centre im Stoke Mandeville Hospital in Aylesbury.

In Deutschland wurde das Rollstuhlfechten vor allem durch Walter Weiß vorangetrieben, als dieser als Direktor des Berufsförderungswerkes Wildbad arbeitete. Zu Beginn wurde unter dem Fechttrainer Richard Heimke mit zwölf Teilnehmern das Säbelfechten trainiert. Im Jahre 1964 kamen die Disziplinen Degen und Florett dazu. Seit 1985 wird das Rollstuhlfechten innerhalb des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes (DRS) auch von Damen betrieben.

Am Tauberbischofsheimer Fechtzentrum wurde für das Rollstuhlfechten zu Beginn der 1990er Jahre eine eigenständige, integrative Abteilung des Fecht-Clubs aufgebaut. Nachdem Esther Weber bei den  Paralympischen Spielen 1992 in Barcelona die Goldmedaille im Degen-Einzel gewann, wechselte sie als aktives Mitglied zum Fecht-Club und die Erfolgsgeschichte der Tauberbischofsheimer Rollstuhlfechter begann.

Seitdem treffen sich auch regelmäßig die besten Rollstuhlfechter aus ganz Deutschland für gemeinsame Trainingslager in Tauberbischofsheim.

Zu den, gemessen an Medaillenerfolgen, erfolgreichsten Rollstuhlfechtern des Fecht-Clubs zählen neben Esther Weber auch Simone Briese-Baetke.